Am Ende war es ein Höhepunkt mit einem langen Vorlauf. Denn schon am 16. November 2019 hatte ich eine e-Mail an Familie und Freunde geschickt und sie alle eingeladen, Ende Mai 2020 die „Halbzeit meines Lebens“ zu feiern. Ich hätte das Ganze auch den „31. Jahrestag meines 19. Geburtstags“ oder das „Bergfest meines Lebensjahrhunderts“ nennen können, letztlich ging es darum, alle mir wichtigen Menschen mal wieder an einem Platz zu versammeln. Viele hatten sich frühzeitig angemeldet und so war meine Organisation diesbezüglich bereits im Februar 2020 abgeschlossen.
Was danach passierte, muss ich niemandem im Detail erzählen: Für zwei Jahre stand die Welt still, und an eine Party und Feiern mit Freunden war nicht mehr zu denken. Weil es ja in jedem Sommer seitdem immer mal wieder ganz hoffnungsvoll aussah, startete ich Ende 2021 den nächsten Versuch, diesen Event zu organisieren.
Als der große Tag näher rückte, war ich ziemlich gespannt, wie sich in dieser wackligen Weltlage alles entwickeln würde.
Immerhin würden Menschen zusammenkommen, die mir viel bedeuten. Mit denen ich durch Lebensphasen gegangen bin … die mir geholfen haben … in allen möglichen Situationen meines Werdens. Denen wollte ich einfach mal Danke sagen. Viele von ihnen kennen sich untereinander, aber viele würden sich auch zum ersten Mal treffen.
Als ich begann, mich mental auf die Party vorzubereiten, hatte ich ein Bild im Kopf. Ein großes Gruppenfoto mit fröhlich lächelnden Gesichtern vor einem wunderschönen Sonnenuntergang.
Doch vor der Kür kommt die Pflicht. Und die bestand in einer doch sehr aufwändigen Organisation. So sollte der Tag mit einem Fußballspiel elf gegen elf auf Großfeld eingeläutet werden. Schon allein dafür galt es zahllose Aspekte zu bedenken. Platzbuchung, Trikots, Schiedsrichter, Getränke etc., etc. Dazu kamen die Buchungen des Veranstaltungsortes, von Hotelunterkünften, eines DJ`s sowie die Organisation des Abendmenüs, Tischzuweisung, Ansprache, Kleiderordnung, Taxilogistik, Gitarrenlieder und so weiter und so fort. Die ganze Liste sah zunächst völlig überwältigend aus, aber ich habe bei der Ausführung eine sehr wichtige Lektion gelernt. Nämlich die, mich auf Menschen zu stützen!
So vermittelte mein Vater die Verbindung zum Fußballverein und damit auch den Austragungsort. Mein guter Freund Jürgen organisierte die Taxitransfers und seinen Sohn Jörg als engagierten Fahrer. Meine Frau Anne unterstützte mich bei der gesamten Kommunikation. Rock-Opa Ralf übernahm die komplette Vorbereitung unseres gemeinsamen Gitarrenauftritts. Meine Schwester Heidi hatte Spielzeug für die anwesenden Kinder vorbereitet. Mein guter Freund Martin meldete sich freiwillig als Fußball-Schiedsrichter. Thomas und Marcus erklärten sich bereit, Kapitäne für die beiden Fußballmannschaften zu sein. Linda übernahm als Fotografin. Die andere Linda organisierte eine wunderbare Fotobox … und so ließe sich die Liste noch ein ganzes Stück weiterführen. Es fühlte sich so an, als würden wirklich alle einspringen und helfen. So wurde die Last auf meinen Schultern immer leichter. Früh fing ich an zu lächeln, mich zu entspannen und den schönen Tag zu genießen.
Das Fußballspiel endete mit einem dramatischen und hart umkämpften Unentschieden. Der Ausgleich fiel spät und musste durch den VAR (Video Assistent Referee) bestätigt werden. Seltsamerweise hatte der hochkompetente Schiedsrichter Martin genau dieses Ergebnis vor dem Spiel prophezeit. Und so kam es zum Elfmeterschießen, welches sich zu einem wirklichen Thriller entwickelte. Dank einer überragenden Leistung von Zafer, der schwarzen Katze vom Bosporus, besiegte FC Lucky Strike den Happy Feet United am Ende knapp mit 10:9. Womit die nun beginnende Party kein besseres Vorspiel haben konnte.
In ihren wunderbaren 80er-Jahre-Kostümen erzeugten alle von Beginn an eine tolle Atmosphäre, in der sich eine wirklich unvergessliche Party, ein Fest fürs Leben nach zwei Jahren COVID-Wahnsinn entwickelte.
Meine Ansprache lief gut, die Gitarrenperformance mit Rock-Opa Ralf brachte alle zum Mitsingen und der legendäre DJ Dirk Duske die Tanzfläche zum Vibrieren. Es war einfach wunderbar!
Ich konnte nicht aufhören zu lächeln. Ich habe es einfach nur in vollen Zügen genossen, mich nach so langer Zeit wieder mit Menschen zu treffen, die tanzten, redeten, tranken, lachten und sich amüsierten. Auch jetzt, vier Wochen später, fühle ich mich immer noch tief berührt. Die jüngste Teilnehmerin, Leni, war nicht einmal ein Jahr alt. Die Ältesten waren meine Mutter und mein Vater … mit 81 Jahren. Alle miteinander verbunden. Alle positiv und glücklich.
Und dann war da noch dieses Image des großen Gruppenbildes mit glücklich lächelnden Gesichtern vor einem wunderschönen Sonnenuntergang … genauso und vielleicht noch besser, als ich es mir vorgestellt hatte!
Überzeugt Euch selbst!
Nun fragt Ihr euch vielleicht, warum ich so viel über dieses Ereignis spreche und ihm einen ganzen Newsletter gewidmet habe?
Es ist ganz einfach zu erklären, denn was ich an diesem Abend und in den Wochen danach empfand, und was ich von diesem wunderbaren Tag bis heute mit mir herumtrage, war und ist… L O V E … die tiefe, fürsorgliche Liebe der Menschen um mich herum. Das Gefühl von ihnen unterstützt zu werden. Dieses Gefühl, nicht allein zu sein … dazuzugehören. Dieses Gefühl von Leichtigkeit. Das Gefühl, dass andere hinter Dir stehen. Der erzeugte Auftrieb durch jemandem, der uns ein Lächeln schenkt oder uns zum Lachen bringt. Das Geschenk, einfach in Freude und Unterstützung zusammen zu sein.
Deshalb möchte ich ein wenig von dem Geist, den ich auf der Party verspürte, zu Euch bringen, um uns daran zu erinnern, was im Leben wirklich wichtig ist. Wie Tony im letzten Newsletter sang: „… die Liebe, die uns durchbringt, und die Dankbarkeit für die Menschen, die uns umgeben!“
Um dies in die Tat umzusetzen, möchte ich Euch auffordern, Euch heute an jemanden zu wenden, mit dem Ihr möglicherweise eine Weile nicht in Kontakt wart, oder auch an jemanden, der häufig mit Euch zusammen ist. Sagt Hallo. Sendet ein Lächeln. Gebt ein bisschen Liebe. Oder, wenn Ihr vielleicht selbst nicht in Bestform seid, lasst dies einen guten Freund wissen und öffnet die Tür, um selbst ein wenig Liebe zu erfahren.
Ich glaube fest daran, dass wir nach allem, was wir in unserem Leben gesagt und getan haben, zurückblicken und uns fragen werden: „Wie sehr haben wir geliebt?“
Können wir nicht jeden Tag ein bisschen mehr lieben? Natürlich können wir. Und das wird letztlich immer auch den kleinen Unterschied ausmachen.
Am Ende zählt, was schon die Beatles sangen: „ALL YOU NEED IS LOVE!“
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