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Die Weihnachtsgeschichte von „Uncle Wiggly Wings“

Joerg Kuehn · Dec 16, 2025 · Leave a Comment

C-54 plane landing at Berlin Tempelhof 1948 
USAF, Public domain, via Wikimedia Commons, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:C-54_landing_at_Tempelhof_1948.jpg

Nach dem Zweiten Weltkrieg war Berlin zwischen den vier Siegermächten aufgeteilt. Die Stadt selbst lag jedoch, wie wir wissen, tief in der sowjetischen Besatzungszone.

Als die westlichen Alliierten 1948 mit der Einführung der D-Mark versuchten, die wirtschaftliche Lage zu stabilisieren, reagierte die Sowjetunion mit einer drastischen Maßnahme: Sie blockierte sämtliche Zufahrtswege nach West-Berlin – Straßen, Schienen und Wasserwege.

Mehr als zwei Millionen Menschen waren plötzlich von der Versorgung mit Lebensmitteln, Heizmaterial und Medikamenten abgeschnitten. Für die Alliierten stellte sich eine existentielle Frage: West-Berlin aufgeben – oder etwas versuchen, das bis dahin als unmöglich galt.

Die Antwort ist in Deutschland gut bekannt: die Berliner Luftbrücke.

 

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/67/BerlinerBlockadeLuftwege.png

Die Organisation war phänomenal, da mit fast unglaublicher Präzision etwa alle drei Minuten ein Versorgungsflieger in Tempelhof, Gatow oder Tegel landete, beladen mit Kohle, Mehl, Milchpulver, Medizin und vielem anderen. In rund fünfzehn Monaten wurden über 275.000 Flüge durchgeführt. Eine logistische Meisterleistung. Und doch war es mehr als das.

Denn eine der nachhaltigsten Wirkungen der Luftbrücke hatte nichts mit Tonnage oder Flugplänen zu tun – sondern mit Menschlichkeit.

Einer der vielen Piloten war der US-Amerikaner Gail Halvorsen. Geboren 1920 in Utah, hatte er schon früh davon geträumt zu fliegen. 1948 wurde er nach Deutschland versetzt, um an der Luftbrücke teilzunehmen.

Nach einem seiner Flüge bemerkte er eine kleine Gruppe Berliner Kinder, die still hinter einem Zaun am Flughafen Tempelhof standen. Dünne Schuhe, wache Augen. Sie schauten den landenden Maschinen zu – neugierig, hoffnungsvoll, erschöpft. Halvorsen sprach sie an und bot ihnen Süßigkeiten an.

Die Kinder sagten nichts. Vielleicht aus Schüchternheit. Vielleicht, weil dieser Mann noch vor wenigen Jahren ein Feind gewesen wäre. Als er ihnen schließlich zwei Streifen Kaugummi gab, beobachtete er, wie sie diese sorgfältig in kleinste Stücke teilten, um sie miteinander zu teilen.

Dieser Moment veränderte etwas in ihm.

Er versprach den Kindern, am nächsten Tag zurückzukommen und Schokolade für sie abzuwerfen. Einer der Jungen fragte: „Woran erkennen wir dein Flugzeug?“ Halvorsen antwortete, ohne zu zögern: „Ich werde mit den Flügeln wackeln.“ Die Kinder lachten – und in diesem Moment begann eine zauberhafte, unerwartete Freundschaft.

Zurück auf der Basis begann der Pilot gemeinsam mit Kollegen, kleine Schokoladentafeln an selbstgenähte Mini-Fallschirme zu binden – aus Taschentüchern und Stoff-Servietten (siehe nächstes Bild).

Gail Halorvsen

See page for author, Public domain, via Wikimedia Commons, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Gail-halvorsen-wiggly-wings.jpg

Am nächsten Tag, kurz vor der Landung in Tempelhof, schickte er die kleinen Fallschirme dann durch eine Luke im Flugzeugboden auf die Reise. Langsam schwebten sie nach unten – direkt in die Hände der wartenden Kinder.

Warum er die Süßigkeiten nicht einfach am Boden verteilte? Weil dafür keine Zeit war. Die Luftbrücke ließ keinen Spielraum. Jeder Halt, jede Minute zählte. Die kleinen Fallschirme waren seine einfache, geniale Lösung.

Andere Piloten machten bald mit. Halvorsen wurde bekannt als „Uncle Wiggly Wings“ – der Onkel, der mit den Flügeln wackelt. Zeitungen griffen das Geschehen auf, und was als private Geste begonnen hatte, entwickelte sich zu einer internationalen Bewegung.

Auch die militärische Führung erkannte schnell die menschliche – und symbolische – Kraft dahinter. Obwohl viele in den USA eigentlich müde waren, weiterhin für den ehemaligen Feind zu spenden, begannen sie nun, Schokolade und Süßigkeiten zu sammeln, um sie nach Berlin zu schicken. Schätzungen zufolge schwebten auf diese Weise rund 23 Tonnen Süßigkeiten an kleinen Fallschirmen in die Hände – und Bäuche – Berliner Kinder.

Historiker schrieben später, Gail Halvorsen habe der Luftbrücke ein Gesicht gegeben. In einer Zeit wachsender Spannungen erinnerte er daran, dass Mitgefühl weiter reichen kann als Ideologie. Dass selbst zwischen ehemaligen Feinden Nähe entstehen kann.

Seine kleine Geste beendete nicht den Kalten Krieg. Aber sie öffnete Herzen. Und sie baute eine Brücke – nicht aus Stahl oder Beton, sondern aus Taschentüchern, Schokolade und Hoffnung.

Photo by Jamie Street on Unsplash

Wenn wir uns nun Weihnachten nähern, frage ich mich, welche kleinen Gesten wir selbst in unserem Alltag setzen können. Wir müssen keine Schokolade an Fallschirme binden. Vielleicht reicht es, wirklich präsent zu sein – für unsere Familien und Freunde. Alte Kränkungen loszulassen. Oder ein freundliches Wort dort zu sagen, wo es nicht unbedingt erwartet wird.

Vielleicht können wir alle unsere Flügel ein wenig wackeln – auf unsere ganz eigene Weise.

In diesem Sinne wünsche ich dir und deinen Liebsten eine besinnliche Weihnachtszeit – mit ruhigen Momenten, warmen Gesprächen und natürlich ein bisschen Schokolade. Und vielleicht denkst du beim Auspacken an den „Candy Bomber“ Gail Halvorsen – und daran, welche Brücken du in diesem und im nächsten Jahr bauen möchtest.

Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr

Joerg

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