Das erste Mal traf ich Angelina (Name und Hintergrund geändert) vor einigen Jahren in Singapur. Sie war Teilnehmerin an einem Team-Coaching mit einem Dienstleister aus dem Bereich der Gesundheitsvorsorge.
Angelina war zu diesem Zeitpunkt die leitende Krankenschwester auf einer Intensivstation und stand dort zusammen mit ihrem Team unter immensem Druck und täglichem Stress. Da die langen Dienstschichten allmählich ihren Tribut forderten, zielte das Coaching darauf ab, Möglichkeiten für das Team zu finden, nachhaltiger zu arbeiten und gleichzeitig die Art von Agilität und guten Ergebnissen beizubehalten, für die es bekannt war.
Im Verlauf des Coaching-Projekts lernte ich auch mehr die persönliche Seite einiger Teammitglieder kennen. Angelina war eindeutig das Herzstück der Einheit und unterstützte alle, insbesondere die jüngeren Krankenschwestern und Ärzte, auf ungewöhnlich fürsorgliche Weise. Sie konnte gleichzeitig auch harte Entscheidungen fällen, weshalb ich sie insgeheim als die „Tiger-Mama“ der Organisation markierte. Angelina erledigte unheimlich viele Aufgaben auf der Station selbst und sorgte gleichzeitig dafür, dass niemand unterwegs verlorenging. Nach einem der Workshops saß ich noch ein bisschen mit Angelina zusammen, und plötzlich gab sie mir einen ungewohnt offenen Einblick in ihr Herz und erzählte mir ihre Geschichte, die mich stark berührte.